Kabelbinder
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Kabelbinder dienen nicht nur zur Zusammenführung und Anfügen von Kabeln. Ihre Verwendung reicht vom Einsatz in der Automobilindustrie, über den Gartenlandschaftsbau, den Handwerksbereich bis hin zur Befestigung von Plakaten und vielen weiteren Anwendungsmöglichkeiten. Sie sind universell einsetzbar, schnell zu verwenden und ein preiswertes Verbindungselement.
Vor der Entwicklung des Kabelbinders wurden Kabelbäume mit Wachsband oder Draht versehen. 1954 wurde das Patent eingereicht, 1958 wurden bereits fortschrittlichere Ausführungen auf dem Markt präsentiert, die seit 1968 den Werkstoff Polyamid PA6.6 verwenden.
Vor der Präsentation des PA6.6 wurden diese Binder in der Regel aus PVC hergestellt. Die Herstellung war preiswert, nachteilig war allerdings die Witterungsunbeständigkeit und das Material alterte in hohem Tempo.
Heute wird der Kabelbinder meistens aus Polyamid 6.6 hergestellt. Dieser Werkstoff wird auch als Nylon bezeichnet. Kabelbinder gibt es auch aus anderen Materialien.
Polyamid 6.6 wird eingesetzt, weil es zahlreiche positive Eigenschaften besitzt, wie zum Beispiel:
- Flammhemmung
- hoher Festigkeitsgrad, Steifheit, und Härte
- extreme Beständigkeit der Form, auch unter Wärmeeinfluss
- hohe Abriebbeständigkeit, sehr gute Langlebigkeit gegen Öle, techn. Fette, Ölprodukte sowie chlorathaltige Lösungsmittel und Alkalien.
Das Material ist nur begrenzt säurebeständig. Der Kunststoff Polyamid nimmt Wasser auf und stößt es wieder ab. Die richtige Lagerung des Produktes ist wichtig für die Qualität und Einsatzbereitschaft. Kabelbinder, die bereits spröde sind, können durch eine 30-60 minütige Lagerung im Wasser fast wieder ihre normale Anpassungsfähigkeit erreichen.
Der traditionelle Einweg Kabelbinder wird aus einem elastischen Kunststoffband mit Rasterung produziert. Am anderen Ende des Kabelbinders wird durch eine Lasche das minimale Endstück des Bandes geführt. An jeder Lasche befindet sich eine Einrastung, die bei der Weiterführung an der Rasterung automatisch festzurrt. Ein zusätzliches strammes Anziehen durch den Kabelbinder mit den zu befestigenden Waren ist allzeit möglich, jedoch keinesfalls das Lösen. Die Verzurrung als Einwegsystem ist nicht nur hoch fest, sondern auch blitzschnell im Handling. Zum Entfernen muss der Kabelbinder durchtrennt werden.
Im Unterschied zu Einweg Kabelbindern können Mehrweg Kabelbinder nach der Einrastung ohne Beschädigungen aufzuweisen, wieder gelöst und verwendet werden.
Durch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, sind auch zahlreiche verschiedene Kabelbinder-Typen entstanden.
Der Einweg Kabelbinder ist für eine permanente Bündelung und Befestigung von Kabelleitungen und Strängen geeignet. Je nach Einsatzgebiet sind diese Binder mit einer Außen- oder Innenverzahnung ausgestattet. Die zu bündelnde Ware liegt bei der Außenverzahnung mit der glatten Seite an. Hierdurch wird die Ware vor Schäden geschützt. Bei der Innenverzahnung umschließt die raue Seite die gebündelte Ware und kreiert eine bestmögliche Fixierung an der vorgesehenen Stelle zwischen Ware und Binder. Die Verzahnung dient dazu, dass der Kabelbinder nicht mehr geöffnet werden kann. In der Regel kann er zur Beseitigung nur durchgeschnitten werden.
Kabelbinder, die ohne Schäden zu öffnen sind, erlauben eine agile Bündelung und Befestigung. Sie kann unkompliziert verändert werden. Die Zugbelastung der Mehrweg Kabelbinder ist deutlich geringer als bei Einweg Kabelbindern. Beim Mehrweg Kabelbinder erfolgt die Öffnung je nach Ausstattung durch das Anheben der eingerasteten Zunge, ein kurzes Ziehen am Binder oder durch den Druck auf den Binderkopf.